Meine PLAN-Patenschaft – Hilfe kommt an

Mensch in einem Entwicklungsland zu sein, bedeutet häufig auch mit lebenslanger Armut und Chancenlosigkeit umgehen zu können. Genau hier muss angesetzt werden, um eine dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingungen zu erreichen. “Hilfe zur Selbsthilfe” ist hier das Stichwort. Denn die Erfahrung zeigt, wenn man bestimmte zielgerichtete Programmarbeit fördert, hat man die Möglichkeit, betroffene Regionen nachhaltig zu verändern und ihre Lebensumstände langfristig zu verbessern. Gerade die Kinder brauchen eine Chance, gesund, gebildet und gewaltfrei aufwachsen zu können.

Schon Albert Schweitzer sagte:

“Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.”

Helfen – gerne, aber wie? Bei reinen Geldspenden hatte ich zumindest immer wieder Zweifel, ob das Geld tatsächlich für das genannte Projekt genutzt wird, siehe aktuelles Thema! Ebenfalls ist die Öffentlichkeitsarbeit in den entsprechenden Gebieten nicht klar strukturiert – ich hatte dabei immer das Gefühl, dass sie zwar helfen wollen, aber selber nicht genau wissen wie.
Durch Projektarbeit bin ich vor fünf Jahren auf das Stichwort “Patenschaft in Entwicklungsländern” gestoßen. Hier bekommt die Hilfe ein Gesicht und man bekommt immer wieder die Entwicklungsstände des jeweiligen Patenkindes, wie auch der Gemeinde, in der es lebt, mitgeteilt. Vor fünf Jahren haben ich also eine Patenschaft über PLAN International für ein Mädchen in Sierra Leone begonnen. Es war schön mit ansehen zu können, wie sich die Arbeit in dem betroffenen Gebiet verbesserte. Nach einem Jahr wurde zunächst die Hilfe nicht mehr benötigt und mir wurde angeboten, eine neue Patenschaft für ein Kind in Vietnam zu übernehmen. Dort waren besonders die schlechten Zustände der Bildungseinrichtungen, die fehlende Wasserversorgung und Aufklärung über Hygiene ein großes Thema.

Meine Patenschaft in Vietnam besteht bis heute. Das Gesicht der Gemeinde ist die vierzehnjährige Dinh Thi Thu, die zur Zeit gesund ist. Sie hat die Möglichkeit einer Schulbildung in einer weiterführenden Schule, in der in dem letzten Jahr viel passiert ist. Die Hilfsorganisation PLAN ergriff Maßnahmen in den zwei Hauptproblemen des Bildungsbereiches: zum einen den desolaten Zustand der Bildungseinrichtungen und zum anderen die mangelnde Unterrichts- und Lernqualität. Es wurden 120 neue Lehrer ausgebildet, die Schuleinrichtung wurde renoviert und mit neuen Möbeln ausgestattet und ein neues Schulsystem wurde eingeführt, in der die Kinder nun aktiv mit in den Unterricht einbezogen werden.

Mit einer Aufklärungskampangne über Krankheiten und deren Infektionsrisiken wurden nun auch die öffentliche Defäkation weitestgehend beendet. Mit Hilfe von Spendengeldern haben nun 68 Haushalte Latrinen bauen können, so nun auch die Familie von Dinh Thi Thu.
Des Weiteren arbeitet am nun an einer verbesserte Vorbereitung auf Naturkatastrophen und Risikominimierung sowie an einem besseren Zugang zu sicherem und sauberem Wasser.

Die Veränderungen und die transparente Entwicklung überzeugte mich damals davon, die Patenschaft einzugehen und es hält bis heute an. Hier wird mir immer wieder aufs Neue bewusst, dass auch einzelne Hilfe sich lohnt und es freut mich, zu sehen, wie sich die Gemeinde nachhaltig Schritt für Schritt verändert und sich die Lebendbedingungen der Menschen vor Ort verbessern.

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