Auf nach Wien! Denkste…

So… Ich bin mal wieder on Tour. Und was soll ich sagen? Wieder nicht alleine. Im Gegenteil, diesmal ist Kim dabei, die auch gleichzeitig Initiatorin des ganzen Kurztrips ist.

Diesmal geht es nach Wien (hoffentlich). Mittwoch hin und Samstag zurück. Das Verrückte und Gruselige daran ist, dass Kim diese Reise gewonnen hat und sich nicht mal daran erinnern kann, dass sie an einem Gewinnspiel teilgenommen hat. Also von daher hoffe ich, dass wir wirklich in Wien laden und nicht in dem neuen “Hostel”-Streifen im Reallife.

Aber bis jetzt sieht alles gut aus. Es ist übrigens eine Busreise und wir beide haben mal so gar keine Ahnung, was uns erwartet.

Aus diesem Grund werden wir auch jeden Tag aus zwei Perspektiven berichten, nämlich einmal Kim’s und einmal meine.

Tag 1 (Mittwoch, 03.07.2019)
So eine Busreise ist doch was tolles. Wer es glaubt…

Anne:
Um 3 Uhr (ja, richtig! MORGENS) beginnt der Tag. Natürlich hab ich verpennt und zum Glück schmeißt mich Kim aus dem Bett. Auch mein Koffer ist wie immer nicht gepackt, da ich ja mittlerweile Meisterin im schnellpacken bin. Also kurzum, ich habe es geschafft in einer halben Stunde komplett abreisefertig zu sein und einen Kaffee zu trinken.
So nun ab zum ZOB. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals von da aus eine Reise gestartet habe, also ist erstmal Skepsis angesagt. Kim dagegen scheint voll den Plan zu haben. Ich tu nur so.
Rein in den Bus und los gehts. Es ist mittlerweile kurz nach 4 Uhr und mir ist noch nicht so ganz klar, was es bedeutet mit dem Bus nach Wien zu fahren. Das ändert sich schnell, denn immer wenn ich einschlafe, ist der Busfahrer der Meinung losquaken zu müssen. Also bin ich wieder wach.
Und weil das alles so schön ist, krieg ich gleich mal Migräne. Hey, der Urlaub startet toll! Naja egal, nach gefühlten 300 Stunden kommen wir im Hotel an. Das ist eigentlich ganz schön und etwas außerhalb von Wien. Also nix da mit Hostel-Horror Part 25. Allerdings versucht man uns hier erstmal irgendwelche Tagestrips anzudrehen. Zum Glück ist Kims Wille eisern und lässt die Reiseverkaufstussi blöd aus der Wäsche gucken. Ab aufs Zimmer und Ende im Gelände. Ich bin echt fertig, aber freue mich auf morgen.

Kim:
Als der Wecker um 3 Uhr geklingelt hat und ich mich endlich auf zu Anne machen konnte, war ich echt froh, denn die Männergrippe kursierte in meiner Gegend. Dies war auch die erste Aussage zu Anne “endlich bin ich weg, der fängt schon wieder an zu jammern.”
Am Auto angekommen, mussten wir feststellen, dass der Kofferraum leider keine Platz für unsere Koffer übrig hatte (warum auch aufräumen?!), also musste Anne leider zugestapelt werden und bei mir ging innerlich der Stress los. Dieser legte sich, als wir endlich im Bus saßen. Nun ist es leider so, dass es sich in Bussen nicht ganz so gut schlafen lässt und wenn man dann doch mal wegnickt, ist man gleich wieder wach und müder als vorher. Bei Anne machte sich dieses Phänomen bemerkbar, indem sie anfing traurig zu gucken, weil jeder Knopf im Bus den sie betätigen wollte, nicht funktionierte (Anne mag Knöpfe). Bei mir hingegen kam die Müdigkeit dadurch zum Vorschein, dass ich von Julia Engelmann bis Nena alle Songs die mir gerade einfielen schrill in Annes Ohr geträllert habe. Es wurde besser als es kurz vor 13 Uhr endlich was zu Essen gab.

Der Informationsfluss lies zu wünschen übrig, denn wir wussten immer noch nicht, in welches Hotel wir kommen sollten. Nach der dritten Ansage, dass der Treffpunkt sich geändert habe, wurde ich langsam unruhig und rechnete damit die Nacht im Bus verbringen zu müssen. Um 19 Uhr kamen wir endlich in Pressberg an und somit auch in unserer Unterkunft. Da Pressberg ja offensichtlich nicht Wien ist, war ich etwas verärgert, war aber beruhigt, als wir erfuhren, dass man von Pressberg easy mit dem Zug nach Wien kommt.
Nach dem ganzen Stress waren wir froh, als wir endlich im Bett liegen konnten.

Tag 2 (Donnerstag, 04.07.2019)

Anne:

Frisch und voller Tatendrang aufgewacht, fertig gemacht und ab zum Frühstück. Das Frühstück ist okay, aber nichts weltbewegendes. Und zack machen wir uns schon per Zug auf den Weg nach Wien. Halt, Stop! Erst nochmal zu Lidl rein und Wasser kaufen. Kim kriegt es dabei tatsächlich hin ihre unglaublich teure Rechnung von 34 Cents mit einem 100 Euro Schein (!!!) zu bezahlen. So viel Stil muss man erstmal haben. Der Hammer! Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten, aber zu zeigen. Von daher lass ich mal wieder Bilder sprechen.

Ach so, hier noch ein kleiner Funfact: Kim wurde heute von einer Riesenheuschrecke “angegriffen”. Keine Panik, sie hat es ohne Schaden überlebt. Kim übrigens auch!

Kim:

Ausgeschlafen und vom durchschnittlichen Frühstück gestärkt, geht es mit dem Zug nach Wien. Anne hat auf dem Weg endlich funktionierende Knöpfe gefunden und war endlich wieder glücklich.

In Wien angekommen haben wir uns erstmal die “Vienna Card” geholt und sind dann typisch Touri mit dem hop-on-hop-off-Bus durch Wien getuckert. Gerade sind wir mit einem unglaublich schnellen Fahrstuhl hoch auf den Donauturm gefahren. Annes Gesichtsausdruck hat leider nicht ganz erkennen lassen, ob dies nun gut oder schlecht war.

Tag 3 (Freitag, 05.07.2019)

Geschäfte wohin man sieht, aber nicht ein verdammter Burger King.

Anne:

Guten Morgen, guten Morgen! Nach einer sehr erholsamen Nacht hab ich mich dann doch um 8:30 Uhr aus dem Bett gequält. Ich merke Bewegung und frische Luft machen echt fertig. Dennoch starten wir mit Frühstück freudig in den Tag. Heute geht’s in Belvedere und auf die Mariahilfer Straße. Kurz Zug gefahren, danach noch Straßenbahn und schon stehen wir vor dem Schloss. Richtig groß und beeindruckend. Total genial ist, dass wir in der Kassenschlange warten und ein Mitarbeiter mit kostenloses Wasser anbietet. Top, denn es ist zwar bewölkt, aber trotzdem super warm. Auch super ist das Warnschild am Anfang des Geländes (siehe Bilder).

Auf geht’s ins Schloss und was soll ich sagen: Hilfe! Es ist eine Kunstaustellung und nach gefühlten 100.000 Bildern hab ich echt die Schnauze voll. (Tina und Astrid werden mich dafür umbringen.) Aber hey, was Gutes hat es auch, ich hab jetzt den Kuss von Klimt gesehen und ich weiß, wo unsere Deutschlehrerin die Bilder “klaut” (siehe Bilder, ihr werdet es definitiv erkennen).

Nach so viel Bildung muss ich was anderes sehen, also geht’s auf zur Mariahilfer Strasse. Die Shoppingmeile schlechthin in Wien. Ich kann mich während des Bummelns von der ganzen Kunst erholen und was zu essen bekomme ich schlussendlich auch noch. Allerdings nicht bei Burger King, den haben wir verzweifelt und ohne Erfolg gesucht. Aber was soll’s, man kann ja nicht alles haben.

Völlig fertig fahren wir zurück legen uns Proviant für die morgigen Rückfahrt zu und schleichen uns ungesehen an unserer “Reisegruppe” ins Zimmer.

Erkenntnis des Tages: Kim ist blind bzw. wenn es nicht auf ihrer Augenhöhe ist, existiert es nicht. Genial, wenn man eine Toilette sucht.

Kim:

Nachdem das Einschlafen gestern bzw. heute doch irgendwann geklappt hat, habe ich mich um 8:00 Uhr aus dem Bett gequält. Um 11 Uhr ging es dann wieder in die Stadt und direkt ins Belvedere. In der Beschreibung stand zwar, dass es dort viele Sääle gibt, aber nicht mit einem Wort, dass es eine reine Kunstaustellung ist. Genau das Richtige für einen Kunstliebhaber wie mich…

Kurz: von Außen angucken hätte gereicht.

Bei uns beiden ist langsam die Luft raus, aber für eine Bummeltour über die Mariahilfer Straße hat es noch gereicht. Um 17 Uhr ging es dann zurück, Anne hat wieder irgendwelche Hebel entdeckt und hat fast den halben Zug auseinander genommen. Nach einem kurzen Stop bei Lidel war die Verpflegung für die morgige Busfahrt gesichert und wir werden heute (hoffentlich) früh schlafen.

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