Eine Kolumne über das Zusammenleben mit einer Katze von Paula Fiedler
Guten Morgen neuer Tag, denke ich mir, als ich diesen Samstag die Augen öffne. Mein Kater Fritzi ist auch schon wach und maunzt schon fleißig um Futter. Ausschlafen bis 9 Uhr ist er gar nicht gewohnt, denn sonst stehe ich schon um 5 Uhr wegen der Arbeit auf – und Fritzi auch. Heute ist es später und ich merke: da stimmt was nicht! Beim Aufstehen und Strecken merke ich schon: Ich habe mich verlegen.
Mit einem kuschligen Kater im Bett passiert das schnell. Denn wenn er einmal liegt, dann liegt er und du kannst dich nur um ihn herum arrangieren.
Als ich Fritzi dann mit Leckerlies und Futter versorgt habe, mache ich mir einen Tee und setze mich an den Schreibtisch. Aber lernen geht nicht ohne Kater. Denn wie immer muss er erst einmal erkunden, was hier gemacht wird. Nach ein paar Streicheleinheiten fängt er zufrieden an zu schnurren. Mit seiner niedlichen Art ist schnell vergessen und vergeben, dass er mit seinem morgendlichen Katzentheater ein wenig genervt hat. Auch die Nackenschmerzen vom Verlegen in der Nacht sind weg.
Wenn ich über Fritzi rede, wie niedlich er ist, erinnert mich das an das Buch Bob, der Streuner. Das ist eine rührende Geschichte über einen obdachlosen Briten, dem ein Kater zuläuft. Mit seinem bedingungslosen Vertrauen zu dem Tier, hilft es dem Protagonisten aus der Drogensucht und Trauer. Die Bücher, oder besser Hörbücher, kann ich euch nur für lange Autofahrten empfehlen. Ihr werdet den Kater lieben!
Viele sagen Katzen und Kater wären hinterlistig. Der Meinung bin ich nicht. Katzen helfen, deine Sorgen zu vergessen. Dabei ist egal, ob sie jetzt kuschelt oder dir die Vorhänge von der Stange reißt. Du vergisst einfach, was dich bis eben bedrückt hat. Unterm Strich sind die felligen Mitbewohner nämlich treu und lieb. Und genau deshalb sind sie meine liebsten Haustiere.
Nach dem ganzen Lernen und Kuscheln, fällt mir auf, dass mein – jetzt kalter – Tee noch in der Küche steht. Also mache mir einen neuen.
Der Tag nimmt seinen Lauf. Am Nachmittag lege ich mich aufs Sofa um ein bisschen Netflix zu gucken. Fritzi verlegt daraufhin sein Nachmittagsschläfchen auf meinen Schoß, noch bevor ich mich bequem hinlümmeln kann. Nach einer halben Stunde schläft mein rechtes Bein ein und ich bemerke: ich habe meinen Tee in der Küche vergessen. Der ist jetzt schon wieder kalt. Egal – ich habe ja Fitzi.

Jahrgang 80, schreibe gerne 😉